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Cha das Caldeiras - Leben unter dem Vulkan


Der Vulkan ist allgegenwärtig in Cha das Caldeiras. Dem einzigen aktiven Vulkan von Cabo Verde verdankt das Dorf seine Entstehung, und derselbe Vulkan bedroht es mit Untergang. Die Bevölkerung hat gelernt, mit der Gefahr zu leben. Er ist ja recht gutmütig, der Vulkan, immerhin hat er 1995 den Ort verschont. Ja, die Weinkooperative wurde zerstört, und ein Grossteil der landwirtschaftlichen Fläche. Er wird wieder ausbrechen, irgendwann. Doch die Leute denken nicht daran, Cha das Caldeiras zu verlassen. Wohin sollten sie auch gehen?
 


Der Pico - © Klaus Zimmermann

Fogo ist ein Stratovulkan. Lange vor der Besiedelung der Inselgruppe war der Vulkan ein fast perfekter Kegel, genannt Monte Amarelo, bis er in einer gewaltigen Euption kollabierte. Der Nordostteil der Insel stürzte ins Meer und hinterliess einen 9 km weiten Einbruchskrater, die Caldeira. Im Süden und Westen wird der Krater von einem bis zu 1000 Meter hohen Wall umkränzt, die Bordeira. Aus der Caldeira wuchs der neue Vulkan, der Pico, empor. Mit 2829 m ist er der zweithöchste Vulkan im Atlantik. Und doch liegt sein Gipfel kaum mehr als 100 Meter höher als die höchsten Stellen der Bordeira. Etwa 500 Meter weit und 150 Meter tief ist der Krater am Gipfel des Pico.


Seit der Besiedelung der Insel um 1500 AD war der Vulkan immer wieder aktiv. Zunächst waren es Gipfeleruptionen, die den Kegel wachsen liessen und den Caldeira-Boden mit Lapillituffen überdeckten. Um 1760 änderte der Vulkan seinen Charakter. Statt den Gipfeleruptionen brachen nun Spalten an den Flanke des Vulkans auf, bevorzugt in der Caldeira. Vulkanologen werten dies als Zeichen, dass wieder ein seitlicher Kollaps bevorsteht. Auch vor dem Zusammenbruch des Monte Amarelo lösten seitliche Spalteneruptionen die Ausbrüche am Gipfel ab.

Wann es soweit sein wird, weiss niemand. Vielleicht kann schon der nächste Ausbruch die Katastrophe bringen, vielleicht bleiben noch ein paar tausend Jahre Zeit.


Die letzten Ausbrüche

  • 12. Juni bis 21. August 1951
    Spalten an den Flanken des Pico mit explosiven Eruptionen und Lavaströmen
    im nordwestlichen und südlichen Bereich der Caldeira
    Lava-Volumen: 1.1 x 107 m3
     
  • 02. April bis 26. Mai 1995
    Kleiner Adventivkrater an der westsüdweslichen Flanke des Pico
    mit radialen Spalten, explosiven Eruptionen und Lavaströmen
    Lava-Volumen: 2.9 ± 0.7 x 106 m3
    Cha das Caldeiras wurde evakuiert.

Literatur

  • Day, S.J., Heleno da Silva, S.I.N. & Fonseca, J.F.B.D. (1999): A past giant lateral collapse and present-day flank instability of Fogo, Cape Verde Islands. - Journal of Volcanology and Geothermal Research, 94: 191–218, Amsterdam.
     
  • Smithsonian's Global Volcanism Program
    http://www.volcano.si.edu/world/volcano.cfm?vnum=1804-01=

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